
Fraueninfo | frauenbüro.darmstadt | November 2022
25. November - Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Liebe Leserinnen und Leser,
in Kürze jährt sich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Wie immer finden rund um diesen Aktionstag eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen statt, mit denen sich Institutionen, Verbände, Kommunen u.a. gegen geschlechtsspezifische Gewalt positionieren. Auch die Wissenschaftsstadt Darmstadt setzt wieder, u.a. mit Fahnen und Bannern, ein deutliches Zeichen gegen Gewalt und Diskriminierung.
In diesem Jahr wird das Gewaltschutzgesetz 20 Jahre alt. Es markiert einen Wendepunkt mit einem grundsätzlich neuen Ansatz im Bemühen gegen häusliche Gewalt. Mit dem Grundsatz "Wer schlägt, geht" wurde 2002 den von Gewalt betroffenen Personen erstmalig das eigene Zuhause als Schutzraum gewährt, während gewalttätige Personen dieses verlassen mussten. Unter diesem Motto steht auch die diesjährige Info-Kampagne des Frauenbüros vom 21. bis 27. November, die das Thema in die Öffentlichkeit rückt und Betroffenen Hilfsangebote aufzeigt. Auch die Fachveranstaltung des Darmstädter Hilfesystems gegen Gewalt thematisiert das Gewaltschutzgesetz.
Konkret unterstützen können Sie den Gewaltschutz bei der Mitmachaktion VIVA VITTORIA Darmstadt. Darüber hinaus gibt es verschiedene interessante Angebote und Veranstaltungen, z.T. aus der Region, auf die wir Sie mit diesem Newsletter aufmerksam machen möchten. Wir freuen uns, wenn für Sie etwas Interessantes dabei ist.
Edda Feess
Leiterin des Frauenbüros der Wissenschaftsstadt Darmstadt
Wer schlägt geht!
Info-Kampagne des Frauenbüros der Wissenschaftsstadt Darmstadt

Das Frauenbüro schaltet vom 21. bis 27. November eine Info-Kampagne im Öffentlichen Nahverkehr, im Internet und den Sozialen Medien zu Hilfsangeboten für Frauen in Gewaltsituationen, dieses Jahr auch mit Informationen über das Gewaltschutzgesetz. Dieses leitete nach der Maßgabe „Wer schlägt, geht“ einen Paradigmenwechsel im Umgang mit häuslicher Gewalt ein. Denn das Gesetz schützt Betroffene von häuslicher Gewalt vor allem durch die Möglichkeit, die eigene Wohnung weiter nutzen zu können, während die gewalttätige Person die Wohnung verlassen muss. Mit den Plakaten und Infotafeln wird das Thema öffentlich sichtbar und Betroffene erfahren, wo sie Hilfe finden können.
21. bis 27. November in allen Bussen und Straßenbahnen, im Internet und den Sozialen Medien
Bereits im November 2021 machte das Frauenbüro mit einer umfangreichen Kampagne auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam und zeigte Hilfeangebote auf.
Pressemitteilung und Dokumentation der Kampagne 2021
Fahnen und Banner im öffentlichen Raum
Netzwerk Gewaltschutz der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg setzt Zeichen gegen Gewalt
Auf dem Luisenplatz in Darmstadt, vor der Kreisverwaltung Darmstadt-Dieburg und in zahlreichen Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg wehen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen die Fahnen des bundesweiten Hilfetelefons.
Zudem wird das Banner des Hilfetelefons an zwei Brücken in Darmstadt sowie im Landkreis Darmstadt-Dieburg in zahlreichen Kommunen an den Rathäusern zu sehen sein und thematisiert das Verbot häuslicher und sexualisierter Gewalt an Frauen.
Hilfetelefon - Banner
Zahlen – Daten – Fakten aus Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg
Informationen des Netzwerks Gewaltschutz
Alljährlich im November stellt das Netzwerk Gewaltschutz der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg eine Information über die aktuellen Zahlen aus der Region sowie Veranstaltungshinweise, Veröffentlichungen, Mitglieder, Ziele und Hintergründe zusammen.
Zahlen Daten Fakten Gewaltschutz 2022
Barrierearme Informationen zu Hilfsangeboten
Hilfebroschüre in leichter Sprache in 8 Sprachen übersetzt
Das Netzwerk Gewaltschutz stellt seit Jahren Broschüren mit Informationen zu Anlaufstellen und Hilfsangeboten zum Thema Gewalt zur Verfügung. Die Broschüre „Gewalt gegen Frauen und Mädchen Schutz in Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg“ in leichter Sprache enthält umfassende Informationen über das Hilfesystem und das Gewaltschutzgesetz. Mit der Übersetzung in 8 Sprachen baut das Netzwerk Gewaltschutz das mehrsprachige und barrierearme Informationsangebot aus.
Download Broschüre in verschiedenen Sprachen
Praxisaustausch im Hilfesystem „20 Jahre Gewaltschutzgesetz“
Fachveranstaltung für Mitarbeitende im Netzwerk Gewaltschutz
Mit dem Grundsatz „Wer schlägt, geht“ leitete das im Januar 2002 in Kraft getretene Gewaltschutzgesetz einen Paradigmenwechsel im Umgang mit häuslicher Gewalt ein. Die Fachkräfte aus Frauenberatungsstellen, Täterarbeit, Kinderschutz und Polizei ziehen Bilanz und gehen in den Austausch über Abläufe, Schnittstellen und Herausforderungen der Zukunft.
Begrüßungen durch die Auftraggebenden des Netzwerkes Gewaltschutz:
Barbara Akdeniz (Bürgermeisterin der Wissenschaftsstadt Darmstadt), Dr. Margarete Sauer (Ehrenamtliche Beigeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg) und Rudi Heimann (Vizepräsident des Polizeipräsidiums Südhessen).
Freitag, 25. November, 9:00 bis 12:00 Uhr
Präventionskampagne „Brich Dein Schweigen – Hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht"
Kooperationsprojekt gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen von Polizeipräsidium Südhessen, "Verein Bürger und Polizei Bergstraße e.V." und Rotary Clubs der Region
Das Polizeipräsidium Südhessen, der Verein Bürger und Polizei Bergstraße e.V. sowie die Rotary Clubs der Region haben eine Kampagne initiiert mit dem klaren Ziel, Kinder und Jugendliche zu schützen und die Täterinnen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Ziele der Kampagne im Einzelnen sind die gesellschaftliche Enttabuisierung des Themas, Früherkennung zu gewährleisten, Kontakthemmungen zur Beratung abzubauen, Hilfsangebote bekanntzumachen und Täter zu verunsichern und zu identifizieren.
Die Kampagne wird unterstützt von der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Pressemitteilung Stadt Darmstadt
Mehr Info zur Kampagne Polizei Südhessen
VIVA VITTORIA Darmstadt
Mitmachaktion gegen Gewalt an Frauen

Das Projekt VIVA VITTORIA entstand 2015 in Darmstadts Schwesterstadt Brescia in Italien: Mit einem großen Teppich aus zahlreichen kleinen Quadraten, die von Frauen gestrickt wurden, wurde die Piazza della Vittoria in Brescia vollständig bedeckt, verbunden mit dem Aufruf, Gewalt an Frauen gemeinsam zu bekämpfen. Am 4. März 2023 wird sich diese Aktion gegen Gewalt an Frauen auf dem Friedensplatz in Darmstadt wiederholen, um für ein gewaltfreies Leben von Frauen einzutreten und über den Verkauf der gestrickten Decken Spenden für Wildwasser Darmstadt und das Darmstädter Frauenhaus einzunehmen.
Engagierte treffen sich an verschiedenen Orten um gemeinsam zu stricken und die entstandenen Quadrate zu Decken zu nähen.
Auch in der Woche rund um den 25.11. sind Interessierte und Engagierte an folgenden Treffpunkten herzlich zum Mitmachen eingeladen:
Treffpunkt Andreasgemeinde
Paul-Wagner-Straße 70, 64285 Darmstadt
22. November: 9:00 bis 14:00 Uhr
24. November: 14:00 bis 19:00 Uhr
26. November: 11:00 bis 15:00 Uhr
Treffpunkt Café Schäfer
Frankfurter Landstraße 162, 64291 Darmstadt
23. November ab 16:00 Uhr
Weitere Informationen: Projektleitung Anja Kernchen
Tel. 0174 259411 | vivavittoria.darmstadt@gmail.com
VIVA VITTORIA auf facebook
Weitere Veranstaltungen und Informationen
Digitale Gewalt und Antifeminismus im Netz
Online Vortrag KEB Rheinhessen
Digitale Gewalt und Antifeminismus gehen online häufig Hand in Hand. Aber was ist eigentlich digitale Gewalt? Wer ist besonders betroffen und welche Möglichkeiten haben wir, individuell und gesellschaftlich dagegen anzukämpfen?
Dienstag, 22. November, 19:00 bis 20:30 Uhr
Teilnahmegebühr nach Selbsteinschätzung | Kooperation: Katholische Erwachsenenbildung Rheinhessen, Frauenkommission und Frauenpastoral im Bistum Mainz, KfD Diözesanverband Mainz
Weitere Infos und Anmeldung
Kriegswaffe Vergewaltigung
Hybridveranstaltung - Livestream zu Podiumsdiskussion der Evangelischen Akademie Frankfurt
Immer noch und immer wieder wird in bewaffneten Konflikten Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt. Die Podiumsdiskussion in Frankfurt diskutiert u.a. diese Fragen: Welchen besonderen Schutz brauchen Frauen? Welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Wie werden Traumata bearbeitet und wie kommen Opfer sexualisierter Gewalt zu mehr Recht? Welche internationalen Bemühungen zeigen Erfolge? Nicht zuletzt: was wäre, wenn Frauen in Friedensverhandlungen eingebunden wären und eine feministische Außenpolitik Standard würde?
Donnerstag, 24. November, 19:30 bis 21:00 Uhr
Kooperation: Korea-Partnerschaft in der Ev. Kirche Hessen und Nassau, Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V., Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW, Koreanische Evangelische Kirchengemeinde Rhein-Main, Evangelische Akademie Frankfurt
Weitere Infos | Link zum Livestream
Unbegrenzte Teilnahme am Livestream ohne Anmeldung
Frauen- und Kinderschicksale in Zahlen
Frauenhauskoordinierung veröffentlicht
bundesweite Frauenhaus-Statistik
46 Jahre nachdem das erste Frauenhaus in Deutschland seine Türen geöffnet hat, bestätigt die bundesweite Frauenhaus-Statistik 2021 von Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK): Noch immer sind jedes Jahr tausende Frauen und Kinder in Deutschland auf den Schutz von Frauenhäusern angewiesen. Für das Jahr 2021 stellt die Statistik Daten zu 6.431 Frauen und 7.572 Kindern aus 180 von insgesamt rund 380 Frauenhäusern im Bundesgebiet bereit.
Weitere Infos | Download Statistik
"Starke Familien haben starke Töchter"
Terre des femmes veröffentlicht Elternbroschüre zum Thema Zwangsverheiratung in acht Sprachen
Die neue kostenlose Elternbroschüre richtet sich mit einer sensiblen und leichten Sprache an Eltern und thematisiert die Folgen von Früh- und Zwangsverheiratung, die Gesetzeslage und die Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. Außerdem macht die Broschüre darauf aufmerksam, dass keine Religion eine Zwangsverheiratung rechtfertigt. Die Broschüre kann in den verschiedenen Sprachen bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.
Bestellung | Download Broschüre
Buchtipp "Catcalls – Auch Worte sind Belästigung"
Angekreidet! Mit Kreide gegen sexualisierte Belästigung
"Geiler A*...!, „Mit dir möcht' ich...“ sind nur zwei von unendlich vielen dummen Sprüchen, die sich vor allem Mädchen und Frauen in Deutschland und aller Welt ständig anhören müssen - einfach so, öffentlich. Bewaffnet mit Kreide und Social Media kämpfen junge Menschen mittlerweile in 119 deutschen Städten dafür, sexualisierter Belästigung im öffentlichen Raum ein Ende zu setzen. Sie kreiden Catcalls – also verbale sexualisierte Belästigung im öffentlichen Raum wortwörtlich an, so auch in Darmstadt.
Hannah Klümper, Begründerin des ersten deutschen Catcalls-Accounts in Berlin hat nun ein Buch veröffentlicht: Neben praktischen Tipps und einleuchtenden Fakten wird erklärt, warum Catcalling mehr ist als "nur Worte", was wir dagegen tun können – und vor allem, dass niemand mit diesem Problem allein ist!
dtv "Catcalls - auch Worte sind Belästigung" | catcallsofdarmstadt
Alle 3 Minuten
Neuer Podcast der Landeshauptstadt Wiesbaden zu geschlechtsspezifischer Gewalt und zur Istanbul-Konvention
2017 hat die Bundesrepublik mit der Instanbul-Konvention das Übereinkommen des Europarats zu Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Häuslicher Gewalt ratifiziert. Damit rangiert der völkerrechtliche Vertrag auf dem Niveau eines Bundesgesetzes. Im neuen Podcast der Landeshauptstadt Wiesbaden erhalten Interessierte in informativen Gesprächen mit renommierten Expertinnen und Experten Informationen zu den unterschiedlichen Aspekten des Themas.
Der Podcast ist erhältlich bei allen gängigen Podcast-Anbietern.
BILDQUELLEN
Banner Gewaltschutz © Hilfetelefon | Titel Broschüre Gewalt © Ute Storch | ©iStockfoto.com / MachineHeadz | ©iStockfoto.com / Nadezha1906 | Buchcover Catcalls © dtv
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